Erstklassige Duelle um die zweiten Plätze

Harte Kämpfe um die Rolle der Kronprinzen werden am Wochenende den
Rallye-Saisonausklang 2010 im Waldviertel bestimmen

Für die Piloten der 30. Waldviertel-Rallye wird es ab heute, Dienstag, ernst. Von 8 bis 18 Uhr dürfen die 16 zum Großteil neuen Sonderprüfungen besichtigt werden. Der Start zum letzten Staatsmeisterschaftslauf der Saison 2010 erfolgt dann am Freitag um 14 Uhr in Horn.

Bei der Waldviertel-Rallye wird in den Divisionen I bis V sowie in der Historischen Meisterschaft Div. I und II und im Suzuki-Cup um Meisterschaftspunkte gekämpft. Die Entscheidung um die Klassenbesten ist in vielen Kategorien bereits gefallen, doch versprechen die Kämpfe um die jeweiligen Vizemeister noch einiges an Brisanz. Ihre Champions suchen noch die Historischen und die Suzukis.

Zum klareren Überblick hier noch einmal eine kleine Zusammenfassung:
Die Division I stand heuer ganz im Zeichen eines Mannes – Raimund Baumschlager zertrümmerte die Konkurrenz mit seiner Überlegenheit. Alle sechs bisher ausgetragenen Rallyes gingen an den Oberösterreicher im Skoda Fabia S2000. Klar, dass er im Waldviertel ebenso gewinnen will, um seinen Triumphlauf durchs Jahr 2010 dementsprechend abzurunden. Um den Titel des Kronprinzen rittern noch Andreas Waldherr im VW Polo S2000 sowie Mario Saibel im Mitsubishi Evo X und Beppo Harrach im Mitsubishi Evo IX. Weil die Regel ein Streichresultat vorschreibt (das schlechteste Ergebnis fällt aus der Wertung) ergibt sich just für den Viertplatzierten Beppo Harrach die beste Ausgangsposition. Durch seinen Ausfall bei der Castrol-Rallye verliert er praktisch keine Punkte, während Andreas Waldherr und Mario Saibel elf bzw. zehn Zähler abschreiben müssen. Gespannt darf man auf den Auftritt von Andreas Aigner sein. Der PWRC-Weltmeister des Jahres 2008 startet mit einem Mitsubishi Evo X und hat heuer schon bewiesen, dass er Baumschlager fordern kann. Patrick Winter hingegen hat zwar für die Rallye genannt , wird aber fehlen. Erstens mangels eines Autos, zweitens wegen einer Schulterluxation, die er sich kürzlich beim Bergsteigen zugezogen hat.

In der Division II streiten hinter Pokalsieger Hermann Neubauer aus Salzburg drei Fahrer um Platz zwei im Gesamtklassement der Zweirad-getriebenen Autos. Hannes Danzinger im Ford Fiesta schöpft Mut aus seinen beiden Siegen in den letzten beiden Rallyes. Willi Rabl im Renault Clio baut auf seine Routine. 1979 feierte der Niederösterreicher im Waldviertel sein Rallye-Debüt. Und Ing. Michael Böhm sieht seine Chancen in der Wetterprognose. Trockenes Terrain „schmeckt“ seinem Fiat Abarth weit besser als nasses.

Raffael Sulzinger darf sich bereits als Sieger der Division III feiern lassen. Hinter dem Ford-Fiesta-Piloten aus Oberösterreich hat der Steirer Klemens Haingartner die besten Karten auf Platz zwei in der Geamtwertung. Gefährlich könnte ihm nur noch sein Suzuki-Swift-Kollege Peter Schauberger aus Wien werden.

In der Division IV, der Diesel-Klasse, gehen die Gratulationen an Daniel Wollinger. Der Steirer, der schon 2009 als Ford-Fiesta-Pilot zum Rookie of the Year gekrönt wurde, konnte heuer im Scirocco TDI des VW Motorsport Austria Teams überzeugen. Um den zweiten Gesamtrang kämpfen in ihrer Heimat die beiden Waldviertler Christian Mrlik im Subaru Impreza und Walter Kunz im VW Golf.

Nur noch um Platz drei geht es in der Division V. Philipp Lietz aus Niederösterreich hat sich den Titel bereits gesichert. Hinter dem Misubishi-Evo-III-Piloten ist der Wiener Eugen Friedl (Evo IV) auf dem zweiten Platz einzementiert. Den dritten Rang haben sowohl der Kärntner Alfred Kramer im Evo IV als auch Fritz Waldherr aus Niederösterreich im Evo III im Visier.

Auch das Rennen um den Innovationsspokal 2010 ist gelaufen. Und zwar zugunsten von Gerwald Grössing. Der Niederösterreicher mit steirischen Wurzeln kann im Waldviertel nicht mehr von der Spitze der Gesamtwerung gestoßen werden. Zwei Siege und drei zweite Plätze fuhr der Mitveranstalter der Schneebergland-Rallye mit seinem Bioethanol-Mitsubishi ein und setzte sich damit erfolgreich gegen seine härtesten Widersacher Manfred Stohl im Erdgas-Mitsubishi und Reinhard Pasteiner (Bioethanol-Mitsubishi) durch. Pasteiner wird beim Saisonabschluss jedoch krankheitsbedingt fehlen. Manfred Stohl wiederum hat anstatt der verletzugsbedingt fehlenden Copilotin Ilka Minor die Beifahrerin von Patrick Winter, Daniela Stummer, im Auto sitzen.

Ein Titelduell der klingenden Namen gibt es in der Division I der Historischen Fahrzeuge. Kris Rosenberger gegen Josef Pointinger bzw. Porsche 911 RS gegen Ford Escort RS 2000. Rosenberger liegt nur fünf Punkte vor Pointinger. Nicht nur deshalb sieht dieser den Spitzenreiter im Vorteil. Auch vom Auto her sollte Rosenberger die besseren Chancen haben. Doch dass der Defektteufel im Porsche nicht schläft, musste der Ex-Staatsmeister heuer schon einmal zur Kenntnis nehmen. Im Gegensatz zu Pointinger, der seinen Escort stets ins Ziel gebracht hat.

Die Division II der Historischen brachte heuer einen klaren Sieger hervor. Der Niederösterreicher Peter Matasovic liegt mit seinem VW Golf GTI uneinholbar vorne. Da bleibt selbst für den ehemaligen Rallye-Staatsmeister Kurt Göttlicher im Ford Sierra Cosworth nur Platz zwei – sofern er diesen im Waldviertel gegen das niederösterreichische Verfolgerduo Georg Gschwandtner (Volvo 240 Turbo) und Raimund Valenta (Porsche 911) behaupten kann.

Spannung verspricht noch der Suzuki-Cup. Der Deutsche Manuel Kößler führt diesen Bewerb mit drei Siegen und einem dritten Platz an. Sein größter Herausforderer ist der Steirer Klemens Haingartner, der zwei Siege, einen zweiten und einen sechsten Platz einfahren konnte. Die Differenz zum Gesamtführenden beträgt vor dem Finale im Waldviertel elf Zähler. Für Rene Rieder aus Salzburg und die Niederösterreicher Wolfgang Werner und Peter Schauberger geht es noch um Platz drei.

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